Nicht viele kennen Mallorca im Winter. Dabei kann die beliebte Mittelmeerinsel seinen Besuchern auch außerhalb der Saison einiges bieten. Von Mitte Januar bis Mitte März erblüht die Insel – und ganz besonders unsere Ostküste – in einer hellrosa und weißen Blütenbracht. Der Mandelblüte. Ein Naturereignis, welches uns jedes Jahr wieder aufs Neue verzaubert. Wenn die sonnigen Tage zunehmen und die Temperaturen auf 15 bis 20 Grad steigen, zieren auf einmal einige erste kleine Blüten die knorrigen Äste der Mandelbäume. Wenige Tage später erblüht der ganze Baum und entzückt ausnahmslos jeden, der vorbeikommt. Die Mandelblüte ist der erste Vorreiter des Frühlings.
Die Mandelbäume prägen das Landschaftsbild Mallorcas. Doch leider ist der Baumbestand rückläufig, weil die Bäume in den letzten Jahren unter einem starken Pilzbefall zu leiden hatten und absterben. Dabei ist der Mandelbaum ganz eng mit Mallorca und seiner Kultur verstrickt. Jedes Jahr wird Anfang Februar in Son Servera das Mandelblütenfest Firó de la Flor d’Ametler gefeiert. Wer traditionelle Musik erleben und lokale Schmankerl und Produkte verköstigen möchte, sollte unbedingt einmal hinfahren. Auch in der mallorquinischen Küche wird die Mandel gerne verarbeitet: Der bekannte Mandelkuchen „gató de ametlla“ ist einer der beliebtesten Nachtische, zusammen mit dem köstlichen und auf Mallorca einzigartigem Mandeleis. Und im Sommer, ja da lieben wir flüssiges Mandeleis, die „granizada d’ametlla“, eine echt leckere und nährstoffreiche Erfrischung.
Finden kann man die Mandelbäume auf der ganzen Insel. Besonders zwischen Porto Cristo und Portocolom findet man die weiße Blütenpracht auf den Feldern. Schön ist auch die Strecke von Inca nach Campanet. Wer gerne in den Bergen unterwegs ist, sollte im Tramuntanagebirge von Soller nach Valldemosa den mallorquinischen Frühling erleben. Denn wenn die Mandelbäume blühen, dann wissen wir: Es dauert nicht mehr lange, und wir können unser erstes Mandeleis am Strand genießen.
Wann kommst du am liebsten nach Mallorca?